Der Meister seines Fachs
Ich stelle Menschen gerne Fragen, weil mich ihre Arbeit, ihre Strategien, ihre Standpunkte oder ihre Thesen interessieren. Für meine Kolumne NACHGEFRAGT habe ich das Gespräch mit Oliver Schumacher gesucht. Der Netzwerk-Profi ist überzeugt, dass jeder zum Meister in seinem Fach werden kann. Er setzt dabei auf sympathische, fundierte Art neue Akzente. Ich habe bei Oliver Schumacher nachgefragt, was notwendig ist, um im eigenen Fachgebiet an die Spitze zu gelangen.
Mario: Oliver, viele Menschen glauben, dass das Setzen von Zielen der Schlüssel zum Erfolg ist. Was denken Sie darüber?
Oliver: Das Setzen von Zielen ist definitiv ein wichtiger erster Schritt, aber es reicht nicht aus. Nur weil man sich Ziele setzt, bedeutet das noch lange nicht, dass man sie auch tatsächlich verfolgt und erreicht. Das Leben bringt zahlreiche Ablenkungen mit sich, die es schwierig machen können, fokussiert zu bleiben. Es erfordert eine bewusste Entscheidung und Engagement, um diese Ziele in die Tat umzusetzen.
Mario: Welche Eigenschaften sind Ihrer Meinung nach entscheidend für jemanden, der in seinem Fachgebiet wirklich herausragend werden möchte?
Oliver: Disziplin, Ausdauer und Leidensfähigkeit sind unerlässlich. Man muss bereit sein, über einen langen Zeitraum – oft Jahre – an seinem Thema dranzubleiben. Es geht darum, kontinuierlich zu lernen und sich weiterzuentwickeln, auch wenn der Fortschritt manchmal langsam erscheint oder Rückschläge auftreten. Diese Eigenschaften helfen dabei, durchzuhalten und letztendlich erfolgreich zu sein.
Mario: Oft wird gesagt, Experten hätten ein angeborenes Talent. Was ist Ihrer Meinung nach der Schlüssel dazu, dass erlerntes Wissen so mühelos wirkt?
Oliver: Der Schlüssel liegt darin, dass das Wissen wirklich verinnerlicht werden muss. Es reicht nicht aus, Informationen nur wiedergeben zu können; man muss sie verstehen und anwenden können. Wenn Außenstehende sehen, wie jemand sein Wissen anwendet und denken „Wie macht er das nur?“, dann ist das oft das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit und Hingabe. Es sieht leicht aus, weil die Person so viel Zeit investiert hat, um ihre Fähigkeiten zu perfektionieren.
Mario: Oliver, viele Menschen möchten eine neue Fertigkeit wie das Verkaufen erlernen. Welche Vorteile haben sie dabei im Vergleich zu früheren Generationen?
Oliver: Die heutigen Lernenden haben einen enormen Vorteil: Der Zugang zu Wissen ist so einfach und kostengünstig wie nie zuvor. Im Internet gibt es eine Fülle von Ressourcen, die kostenlos oder sehr preiswert sind. Plattformen wie YouTube bieten unzählige Videos, die sich mit verschiedenen Aspekten des Verkaufs beschäftigen. Das macht es viel einfacher, sich in diesem Bereich weiterzubilden.
Mario: Neben Videos gibt es auch andere Formate, um Wissen zu erwerben. Welche weiteren Möglichkeiten empfehlen Sie?
Oliver: Neben YouTube sind Blogs eine hervorragende Quelle für spezifische Informationen. Suchmaschinen ermöglichen es, gezielt nach Themen zu suchen und schnell relevante Inhalte zu finden. Auch KI-Tools können nützliche Antworten auf Fragen liefern und helfen, komplexe Konzepte besser zu verstehen. Für diejenigen, die lieber lesen, bieten Bibliotheken eine gute Auswahl an Büchern, während Buchhandlungen und Online-Plattformen oft Ratgeber zu einem fairen Preis anbieten.
Mario: Podcasts sind ebenfalls ein beliebtes Medium. Wie können sie beim Lernen von Verkaufstechniken unterstützen?
Oliver: Podcasts sind eine großartige Möglichkeit, um wertvolle Impulse und Einblicke in den Verkaufsprozess zu erhalten. Sie bieten oft Interviews mit Experten aus der Branche, die ihre Erfahrungen und Tipps teilen. Außerdem kann man sie bequem unterwegs hören – sei es beim Pendeln oder beim Sport – was das Lernen flexibler und abwechslungsreicher gestaltet. Diese Vielfalt an Formaten ermöglicht es jedem, den für ihn besten Lernstil zu finden und seine Fähigkeiten im Verkauf effektiv auszubauen.


Oliver Schumacher setzt auf sympathische, fundierte Art neue Akzente im Bereich Wissenstransfer, Lernkultur und persönliche Positionierung. Unter dem Motto „Sei echt“ zeigt der Verkaufstrainer und Netzwerk-Profi auf, wie jeder zur Nr. 1 werden kann – ob als Selbständiger, Führungskraft oder Mitarbeiter. Wachstumstreiber sind für ihn vor allem Neugier und Mut, Disziplin und Selbst-Vertrauen.
Mario: Viele Menschen streben danach, in ihrem Bereich überdurchschnittlich zu sein. Wie wichtig sind dabei die Grundlagen?
Oliver: Die Grundlagen sind entscheidend! In vielen Bereichen reicht es oft schon aus, diese sicher zu beherrschen, um als überdurchschnittlich wahrgenommen zu werden. Viele Menschen haben Schwierigkeiten mit den Basiskenntnissen, und das ist eine große Hürde. Wenn man die Grundlagen gut versteht und anwendet, hat man bereits einen erheblichen Vorteil gegenüber anderen.
Mario: Was empfehlen Sie, um auf diesen Grundlagen ein solides Fundament für weiteres Wachstum zu errichten?
Oliver: Es ist sehr hilfreich, gezielt Kontakt zu einem Trainer, Mentor oder Coach zu suchen. Diese Fachleute können wertvolle Unterstützung bieten und helfen, spezifische Fragen und Themen zu klären, die sich aus der Anwendung des erlernten Wissens ergeben. Ein erfahrener Mentor kann individuelle Stärken und Schwächen identifizieren und maßgeschneiderte Strategien entwickeln, um das Wissen weiter auszubauen.
Mario: Welche Vorteile bietet die Zusammenarbeit mit einem Coach oder Mentor im Lernprozess?
Oliver: Die Zusammenarbeit mit einem Coach oder Mentor bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Sie bieten nicht nur fachliche Expertise, sondern auch persönliche Unterstützung und Motivation. Durch regelmäßige Gespräche können Herausforderungen besprochen und Lösungen erarbeitet werden. Zudem profitieren Lernende von den Erfahrungen des Mentors, was ihnen hilft, häufige Fehler zu vermeiden und schneller Fortschritte zu erzielen. Letztendlich kann dies den Weg zur Meisterschaft erheblich beschleunigen.
Mario: Oliver, viele Menschen finden es motivierend, sich mit Gleichgesinnten zu treffen. Welche Vorteile bringt dieser Austausch mit sich?
Oliver: Der Austausch mit Gleichgesinnten ist äußerst wertvoll. Er fördert nicht nur neue Gedanken und Ideen, sondern hilft auch dabei, Wissenslücken zu schließen. Wenn man sich mit anderen über ein gemeinsames Thema unterhält, entstehen oft Fragen und Perspektiven, die man alleine vielleicht nicht in Betracht gezogen hätte. Zudem gibt es einem das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, was die eigene Motivation und Kraft steigern kann.
Mario: Was sollten Teilnehmer tun, wenn ein erstes Treffen frustrierend verläuft?
Oliver: Es ist wichtig, nicht gleich aufzugeben. Ein erstes Treffen kann manchmal enttäuschend sein, insbesondere wenn der Zugang zu den anderen Teilnehmern fehlt oder die Veranstaltung nicht den Erwartungen entspricht. Das ist jedoch ganz normal. Ich empfehle, sich selbst und den anderen noch ein- oder zweimal eine Chance zu geben. Oft braucht es einfach etwas Zeit, um eine Verbindung aufzubauen und Vertrauen zu entwickeln.
Mario: Wie können Veranstaltungsleiter dazu beitragen, dass der Austausch unter den Teilnehmern besser funktioniert?
Oliver: Veranstaltungsleiter spielen eine entscheidende Rolle beim Netzwerken. Sie können gezielte Aktivitäten oder Eisbrecher-Spiele einführen, um das Kennenlernen zu erleichtern und eine offene Atmosphäre zu schaffen. Außerdem können sie die Teilnehmer ermutigen, Fragen zu stellen und Diskussionen anzuregen. Wenn nach mehreren Versuchen immer noch kein Fortschritt erzielt wird, ist es ratsam, andere Veranstaltungen in Betracht zu ziehen. Es gibt viele Möglichkeiten da draußen, und manchmal passt einfach die Chemie nicht – das sollte man akzeptieren und weitersuchen.
Mario: Oliver, viele Menschen versuchen, andere durch Seminare, Blogs oder Podcasts zu inspirieren. Wie trägt dieser Prozess zur eigenen Entwicklung bei?
Oliver: Der Prozess des Inspirierens ist äußerst bereichernd und führt oft dazu, dass man selbst auf den Pfad des Gelingens gelangt. Indem man sich mit Fragen auseinandersetzt wie „Was könnte andere zu meinem Thema (noch) interessieren?“ oder „Wie habe ich gewisse Hürden gemeistert?“, wird das eigene Thema vielschichtiger betrachtet. Diese Reflexion fördert nicht nur das eigene Verständnis, sondern hilft auch dabei, neue Perspektiven zu gewinnen.
Mario: Welche Rolle spielt die Community in diesem Lernprozess?
Oliver: Die Community spielt eine entscheidende Rolle! Durch den Austausch mit anderen erhält man wertvolle Fragen und Impulse, die man alleine möglicherweise nicht in Betracht gezogen hätte. Diese Interaktionen können dazu führen, dass man sein Wissen vertieft und neue Ansätze entwickelt. Oft sind es die Rückmeldungen und Anregungen der Community, die einem helfen, noch besser in seinem Fachgebiet zu werden.
Mario: Was würden Sie Menschen raten, die gerade erst anfangen, andere zu inspirieren?
Oliver: Ich empfehle ihnen, offen für Feedback zu sein und aktiv nach den Bedürfnissen ihrer Zielgruppe zu fragen. Es ist wichtig, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und bereit zu sein, aus Erfahrungen zu lernen – sowohl aus positiven als auch aus herausfordernden Situationen. Zudem sollten sie nicht zögern, ihre eigenen Hürden und Herausforderungen zu teilen; das schafft Authentizität und kann anderen enorm helfen. Letztendlich ist der Weg zur Meisterschaft ein fortlaufender Prozess des Lernens und Teilens.
Mario: Gibt es abschließend einen Rat, wie man ein Meister seines Fachs wird?
Oliver: Ja! Das Thema, in welchem man Meister seines Fachs werden möchte, sollte einen wirklich fesseln – und begeistern. Wer schnell Ausreden findet, sich mit diesem Thema nicht ausdauernd leidenschaftlich zu beschäftigen, beispielsweise weil Wochenende ist oder das ergänzende Buch dazu 49 Euro kostet, sollte seine Mission noch einmal überdenken.
Mario: Lieber Oliver, herzlichen Dank, dass ich bei Ihnen nachfragen durfte.


Mario Neumann
Als Autor und Trainer begleite ich Dich durch die abenteuerliche Welt der Projekte. Dafür wurde ich schon mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Internationaler Deutscher Trainingspreis und dem Weiterbildungs-Innovationspreis. Alle meine Bücher, Seminare und Vorträge findest Du auf marioneumann.com.