20 Jahre danach – Wie (fr)agil ist unsere Welt?
Das Agile Manifest war vor 20 Jahren für Software-Entwickler gedacht. Mittlerweile ist es unternehmens- und branchenübergreifend von Bedeutung. Überraschenderweise ist “agil” für die meisten auch nach so langer Zeit gleichbedeutend mit “neu” und “trendy”. Gerade die Pandemie hat dafür gesorgt, dass Agilität plötzlich nochmal einen neuen Schub bekommen hat. Die Frage ist also, wie das agile Manifest entstand und welche Bedeutung es heute noch für uns hat.
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Wichtige Kernaussagen
- Was die Teilnehmer eines Treffens von 17 Software-Entwicklern in den Rocky Mountains verband, war eine tiefe Frustration über die etablierten Entwicklungsmethoden der 90er Jahre und die Hoffnung auf einen Paradigmenwechsel. Die enorme Zeitspanne zwischen den Kundenwünschen auf der einen Seite und der Bereitstellung von Ergebnissen auf der anderen Seite führten ein ums andere Mal ins Desaster.
- Das Problem in der Zeit vor dem Agilen Manifest war, dass Manager die Lösung für die genannten Probleme an der falschen Stelle gesucht haben. Sie versuchten – oft vergeblich – die Herausforderungen mit Prozessen, Plänen und Dokumentationen zu lösen. Die Hoffnung der Manager war, dass noch mehr davon irgendwann zum Durchbruch führen würde. Das Agile Manifest war, als hätten einige die Notbremse gezogen, weil eben so viele Software-Projekte in einem völligen Fiasko endeten.
- Das Besondere des agilen Manifests ist dessen Einfachheit. Es beschrieb neue Grundsätze in einfachen Sätzen, die sich leicht merken ließen. Die Idee war gar nicht, das klassische Projektmanagement zu verdrängen. Diese Gegensätzlichkeit wirkt manchmal konstruiert. Die Unterzeichner versuchten ein Problem zu lösen, das in der IT, insbesondere in der Software-Entwicklung alle kannten.
- Manche halten das agile Manifest fälschlicherweise für eine neue Bibel im Projektmanagement. Das agile Manifest war auch keine Abkehr vom klassischen Projektmanagement. Es waren 17 renommierte Software-Entwickler, denen es darum ging, deutlich zu machen, dass es in der Software-Entwicklung so nicht weitergehen konnte. Sie wollten bestimmt keine Spaltung des Projektmanagements erzwingen.
- Die vier Leitsätze des Agilen Manifests – oder Werte – sind quasi das Gerüst, das durch insgesamt zwölf Prinzipien weiter mit Leben gefüllt wird. Diese agilen Prinzipien sind deutlich konkreter und knüpfen zum Teil direkt an den vier Leitsätzen an. Gemeinsam mit den Leitsätzen bilden sie einen konkreten Handlungsrahmen für agile Vorgehensweisen.
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Mario Neumann
Als Autor und Trainer begleite ich Dich durch die abenteuerliche Welt der Projekte. Dafür wurde ich schon mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Internationaler Deutscher Trainingspreis und dem Weiterbildungs-Innovationspreis. Alle meine Bücher, Seminare und Vorträge findest Du auf marioneumann.com.