Klassisch, oder doch agil?
Gerade die Pandemie hat dafür gesorgt, dass agilen Ansätzen wieder mehr Aufmerksamkeit zuteil wurde. Immer häufiger legen Berater den Unternehmen agile Arbeitsmethoden nahe, die deren Unternehmensalltag verbessern sollen. Doch was genau zeichnet das agile Projektmanagement aus und wo kann es wirklich sinnvoll eingesetzt werden. Die Frage ist also, was komplexe und komplizierte Probleme mit der Wahl des passenden Vorgehensmodells zu tun haben.
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Wichtige Kernaussagen
- Wenn man die Geschichte des agilen Projektmanagements betrachtet, muss man eigentlich die Geschichte von SCRUM anschauen. SCRUM geht auf die beiden amerikanischen Software-Entwickler Jeff Sutherland und Ken Schwaber zurück. Beide standen Mitte der 90er Jahre vor der Frage, wie sich die Produktion von Software effizienter gestalten ließe.
- Als wohl führende Methode im agilen Projektmanagement wird SCRUM heute nicht nur in der Software-Entwicklung eingesetzt, sondern in allen Bereichen, in denen es um die sukzessive Optimierung des bereits Erreichten durch Hinzufügen immer neuer Produkteigenschaften geht. .
- Beim agilen Projektmanagement wird das Magische Dreieck quasi auf den Kopf gestellt. Zeit und Ressourcen werden vorher festgelegt, d.h. die Größe des Teams und der Rahmen zeitlich begrenzter, sich zyklisch wiederholender Arbeitsschritte (Sprints) wird fixiert. Flexibel ist nun der Umfang, d.h. salopp formuliert: Ich schaue mal, wie weit ich komme bei einer bestimmten Anzahl von Sprints.
- bhängig vom Projekt und seinem Umfeld, ergeben sich bei agilen und klassischen Methoden Vor- und Nachteile. Um ein Projekt erfolgreich durchzuführen, ist es wichtig die passende Herangehensweise dafür zu wählen. Wann setzt man besser auf agile Methoden, und wann vertraut man der klassischen Vorgehensweise? Die sogenannte Stacey-Matrix kann dabei helfen.
- Bei einfachen Projekten sind das Ziel und auch der Weg dorthin klar. Dieser Fall tritt häufig dann ein, wenn viel Routine im Lösen der Aufgabe vorhanden ist. Wenn die Beteiligten ein Projekt nun schon in ähnlicher Form zum x-ten mal durchführen, dann lässt sich dieses Projekt einfach einordnen und mit klassischen Projektmanagement-Methoden bearbeiten.
- Im klassischen Projektmanagement geht man davon aus, dass man am Anfang eines Projektes einen klar definierten Endzustand beschreiben kann. Ist ein Projektziel und der Weg dorthin teilweise unklar, wird die Entscheidungssituation schon etwas komplizierter. Wichtig ist, dass sich komplizierte Aufgaben mit Wissen lösen lassen. Diese Aufgaben sind trotzdem planbar, selbst wenn sie noch so kompliziert sind.
- Ist beispielsweise die Herausforderung neu und Ihr habt noch keine Erfahrung mit dem Lösen vergleichbarer Aufgaben gesammelt, dann ist die Entscheidungsfindung komplex. Komplex ist eine Aufgabe immer dann, wenn z.B. viele unbekannte Aufgaben mit sich ständig verändernden Parametern zu lösen sind. Komplexe Projekte sollte man deshalb mit agilen Methoden bearbeiten.
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Mario Neumann
Als Autor und Trainer begleite ich Dich durch die abenteuerliche Welt der Projekte. Dafür wurde ich schon mehrfach ausgezeichnet, zum Beispiel mit dem Internationaler Deutscher Trainingspreis und dem Weiterbildungs-Innovationspreis. Alle meine Bücher, Seminare und Vorträge findest Du auf marioneumann.com.